Aximatic Design ist eine in den 1970er Jahren entwickelte Methode des Ingenieurs Nam Pyo Suh [1] am Massachusetts Institute of Technology (MIT) zum Entwickeln robuster Systeme. Die Methode beschreibt keine Vorgehensweise, sondern lediglich eine wissenschaftliche Grundlage für das Produkt-Design. Bei dieser Methode unterscheidet man zwischen Anforderungen (Was soll erreicht werden?) und Lösungsvorschlägen (Wie soll es erreicht werden?). Jeder gestellten Anforderung an ein System wird eine Lösung zugeordnet. Bei den Anforderungen unterscheidet man zwischen Kundenanforderungen (KA), funktionalen Anforderungen (FA), Design-Parametern (DP) und Prozessvariablen (PV).

Bild 1.2.2: Die vier Domänen des Axiomatic Design nach Suh [1]

Kundenanforderungen
Im ersten Schritt werden die Anforderungen und Wünsche der Kunden erfasst und geordnet. Sie beschreiben grob, welche Eigenschaften das System besitzen muss und werden typischerweise in Lastenheften dokumentiert.

Funktionale Anforderungen
Die wichtigsten im vorherigen Schritt gestellten Anforderungen der Kunden an das System werden funktionalen Anforderungen zugeordnet. Des Weiteren werden Grenzen (Restirktionen) definiert, die unbedingt einzuhalten sind. Es ist darauf zu achten, dass möglichst wenige FA’s vorhanden sind.

Design-Parameter
In der physischen Domäne werden die funktionalen Anforderungen sog. Designparametern zugeordnet. Darunter versteht man Eigenschaften, die zur Verwirklichung der gestellten Anforderungen dienen.

Prozessvariable
Im letzten Schritt werden die DP einer sog. Prozessvariablen zugeordnet, die nach Suh [1] den Prozess oder das Produkt charakterisieren.

Jede Domäne stellt somit einer Lösung und gleichzeitig eine Anforderung für den vorherigen bzw. nächsten Schritt dar. Sobald alle Anforderungen nach dem letzten Schritt als Parameter dargestellt sind, ist es die Aufgabe die Parameter so einzustellen, dass sie sich nahe des Idealwertes befinden und unempfindlich gegenüber Störgrößen sind.

____________
[1] Suh, N. P.: Axiomatic Design: Advances and Applications. Oxford University Press, 2001