Der Erschaffung eines neuen Produktes geht immer eine Anforderung voraus, die sogenannte „Voice of Customer“ (VoC). Die erste Aufgabe ist es, Kundenanforderungen zu identifizieren, strukturieren und priorisieren (vgl. Abb. 3.1.2). Dies gehört zum Quality Function Deployment (QFD) und ist wesentlicher Bestandteil des Total-Quality-Management (TQM) Prozesses innerhalb eines Unternehmens [1]. Die VoC bilden die Grundlage für ein technisches Lastenheft, woraus dann die Definition der funktionellen Anforderungen (FR) und der Design Parameter (DP) erfolgt. Die aufzustellende Transfermatrix zeigt den Zusammenhang zwischen FR und DP. Ist diese zufriedenstellend, kann die Anwendung der Axiome von Suh erfolgen. Bei einer nicht ausreichenden Transfermatrix ist eine Wiederholungsschleife einzulegen. Zunächst greift das Unabhängigkeitsaxiom (Abb. 3.1.1). Ein Entwurf besitzt ungekoppelte, entkoppelte oder gekoppelte Zustände. Das Umsetzen der FR und DP Paarungen ermöglicht ein Anpassen der Transfermatrix, denn nur eine entkoppelte oder ungekoppelte bietet eine optimale bzw. annehmbare Lösung. Dies zielt auch auf eine geringere Komplexität des Systems. Sind nun mehrere Transfermatrizen vorhanden, wählt das Informations-Axiom diejenige aus, die den höchsten Informationsgehalt für den Lösungsweg bietet. Wenn das Ergebnis des SD nicht alle gestellten Anforderungen aus Sicht des Entwicklers erfüllt, kann dieser zurück auf Anfang gehen [5]. Mit den (teilweise) unabhängigen FR-DP-Kombinationen wird in die nächste Phase übergegangen.

Bild 3.1.1: Unabhängigkeitsaxiom

 

Bild 3.1.2: System Design – Quelle: Kemmler, Dissertation 2018

 

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[1] Abbie Griffin und John R Hauser. The voice of the customer. In: Marketingscience 12.1 (1993), S. 1–27.
[2] S. Kemmler und B. Bertsche. Gestalten robuster und zuverlässiger Produkte mit der SMART-Methode. In: DfX Symposium 2014 (2014).